St. Sebastianus Schützenbruderschaft Giesendorf 1853 e. V.

Geschichte

Chronik

der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Giesendorf

Im Namen seiner Majestät Friedrich Wilhelm IV. von Gottes Gnaden König von Preußen versammeln sich heute, den 20. Januar 1853, alle Einwohner der Gemeinde Giesendorf unter dem Vorsitz des Herrn Bürgermeisters von Heppendorf, Gerhard Wirtz, um unter sich einen Verein zu bilden, welcher den Namen St. Sebastiani Schützenverein der Gemeinde Giesendorf führen soll.“

So beginnt das Gründungsprotokoll unserer Bruderschaft. Sicher gab es auch vor 1853 in Giesendorf schon Schützen, da Giesendorf ja seit denkbarer Zeit zur Pfarre St. Mariä Geburt Elsdorf gehört und wohl auch Giesendorfer bei der Gründung der dortigen Schützenbruderschaft dabei waren.

1853 - 1949

Im Jahr 1851 kam es wegen verschiedener Unstimmigkeiten zur Trennung zwischen Elsdorf und Giesendorf und somit zur Gründung der Giesendorfer Bruderschaft.

Erster Präsident war Peter Matthias Büsgen. Schützenkönige der jungen Bruderschaft waren 1853 Peter Franzen, 1854 Conrad Claßen und1855 Wilhelm Broich. Im Jahr 1903 wurde das 50-jährige Jubiläum mit einem Jubelfest gefeiert.

1914 wurde eine heute noch im Besitz der Bruderschaft befindliche Fahne angeschafft. Der erste Weltkrieg und die sich daran anschließende Inflation mit der Weltwirtschaftskrise erschwerten das Bruderschaftsleben. Als man sich davon gerade erholt hatte, kam es als Folge des zweiten Weltkriegs zum vorläufigen Erliegen des Vereinslebens.

Ein Nachfahre des Gründers von 1853, Brudermeister Heinz Esser, machte in Giesendorf nach dem zweiten Weltkrieg das Schützenwesen wieder lebendig.  Bereits am 6. Oktober 1946 fand die erste Generalversammlung der Bruderschaft statt, auf der beschlossen wurde, den Namen „St. Sebastianus Schützenbruderschaft Giesendorf“ anzunehmen.
Weiter wurde festgelegt, den St. Martinszug durchzuführen. Dazu wurden aus gespendeten Naturalien Wecken gebacken und an die Kinder verteilt. 

Der St. Martinszug wird auch jetzt noch von der Feuerwehr und der Bruderschaft gemeinsam organisiert.

Da der in Friedenszeiten ordentlich ermittelte Schützenkönig noch in Kriegsgefangenschaft war, fiel die Königswürde im Jahre 1947 durch Los-Entscheid auf Hermann Hölzemann.

Am 13. Juni 1948 fand das erste Königsschießen wieder mit Schusswaffen statt. Die dazu von Schreinermeister Hans Assenmacher gefertigte Armbrust ist heute noch im Schützenhaus zu sehen.


1950 - 1992

Ein besonderes und bis heute in Giesendorf einmaliges Ereignis war die Ausrichtung des ersten Bundesfestes des 1948 neu gegründeten Bezirksverbands Bergheim Nord. Dieses Fest im Jahre 1950 war außergewöhnlich, und man dachte an dieses Ereignis noch lange zurück.

Zu dieser Zeit wurden außerdem für alle aktiven Schützen Schützenröcke und grüne Hüte auf eigene Rechnung angeschafft, und es begannen die gegenseitigen Besuche der einzelnen Bruderschaften zu den jeweiligen Schützenfesten.

1953 wurde dann das 100jährige Jubiläum der Schützenbruderschaft Giesendorf gefeiert.

Am 18. Juni 1964 wurde die, unter der Mitwirkung von Herrn Kaplan Willibald Zander entworfene, neue Fahne von der Bonner Fahnenfabrik geliefert.

In der folgenden Zeit wechselten die uniformierten Schützen ihre Kopfbedeckung von Schützenhüten auf Kappen mit Federbüschen. 

Ein großes Fotoalbum wurde angeschafft, um alle Begebenheiten und Besonderheiten der Bruder-schaft im Bild festhalten zu können.

Es entstanden die ersten Überlegungen und Pläne für ein Schützenhaus. Ab 1973 wurde das Bauvorhaben in Angriff genommen, und 1975 konnte das neue Schützenhaus dann eingeweiht werden.

Nach einer notwendigen Satzungsänderung wurden die Giesendorfer Schützen 1977 in das Vereinsregister eingetragen.

Die uniformierten Schützen schwenkten von den gefiederten Kopfbedeckungen wieder auf Hüte um, da wohl alle Hähne der Welt den Bedarf an Federn nicht zu decken vermochten!

Seit den achtziger Jahren sind die Schützen auch in der fünften Jahreszeit als Ausrichter des Schützenkarnevals aktiv, einer Karnevalssitzung mit vor allem lokalen Kräften, die sich bei der Giesendorfer Bevölkerung fortwährend besonderer Beliebtheit erfreut.

Im Jahre 1984 wurde Ludwig Schnack zum dritten Male König und damit der erste und bisher einzige Kaiser der Giesendorfer Schützenbruderschaft.

1985 konnte Werner Schöne, nachdem seine Söhne Olaf und Karsten bereits Schülerprinz und Jungschützenkönig geworden waren, die Schützenkönigswürde erlangen. Somit stellte in diesem Jahr eine einzige Familie alle Majestäten der Bruderschaft.


1993 - 2003

Auf der Jahreshauptversammlung 1993 wurde einstimmig beschlossen, auch Frauen in die Bruderschaft aufzunehmen. Schon ein Jahr später nahmen die ersten Frauen in Uniform am Festzug teil.

Höhepunkt im Jahr 1993 war die 140-Jahrfeier unserer Bruderschaft.

Im Jahr 1993 wurde mit der Erweiterung des Schützenhauses begonnen, die pünktlich zum Schützenfest 1995 fertig gestellt werden konnte. Die Arbeiten wurden größtenteils in Eigenregie durchgeführt.

Erste Schützenkönigin unserer Bruderschaft wurde 1997 Elke Lorenz. Zu diesem Anlass stiftete Erna Spohr eine Damenkönigskette.

Die Adventsfeier des Bezirksverbandes Bergheim-Nord fand 1997 in Giesendorf statt.

Während der Messe des Schützenfestes 1999 konnte unser Präses Herr Pfr. Rainer Kalina die neue Jungschützenkönigskette segnen, die die alte Kette aus dem Jahr 1948 ablöst. Sie ist seitdem im Schützenhaus ausgestellt.

Weiter wurde Ende 1999 mit dem Anbau eines Abstellraums und der Renovierung und Neugestaltung des Aufenthaltsraumes im Schützenhaus begonnen.

Auf Einladung unseres Bürgermeisters und Schützenbruders Harald Schröder trafen sich im November 1999 die Majestäten und Brudermeister der Schützenbruderschaften der Gemeinde Elsdorf zum Empfang der Majestäten im Giesendorfer Schützenhaus.

Im Heiligen Jahr 2000 reiste unsere Pfarrbruderschaft aus Elsdorf nach Rom. An dieser Fahrt nahm auch unser Brudermeister Heinz Lorenz teil. Höhepunkt dieser Fahrt war eine Audienz der beiden Brudermeister beim Papst, die durch Vermittlung von Präses Pfarrer Rainer Kalina und Herrn Bischof Dr. Rylko zustande kam. Ein solches Ereignis wird für beide Bruderschaften wohl einmalig bleiben.

Im Jahr 2000 konnte unser Schützenkönig Wilfried Wendland als erster Schützenkönig unserer Bruderschaft die Würde des Bezirkskönigs erringen.

Im Jahr 2001 unsere Jugendarbeit mit dem 2. Platz beim Wettbewerb „Der kleine Sebastian“ des Diözesanverbandes des Bundes der St. Sebastianus Schützenjugend gewürdigt.

Ebenfalls im Jahr 2001 konnte Pascal Fromm das dritte Mal die Würde des Schülerprinzen erringen. Bereits 1999 war er auch Bezirksschülerprinz des Bezirksverbandes Bergheim-Nord.

Im Rahmen der Krönungsmesse wurde eine neue Schülerprinzenkette durch Präses Pfarrer Rainer Kalina gesegnet.


Leider konnten wir beim Königsschießen 2002 keinen Schützenkönig ermitteln. Deshalb hatten wir alle ehemaligen Könige unserer Bruderschaft zu einem Empfang ins Bürgerhaus und dem anschließenden Ball der Majestäten im Schützenhaus eingeladen. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen.

Das Jahr 2003  stand ganz im Zeichen unseres 150jährigen Bestehens.  

Im Januar wurde bei uns an drei Tagen die Bezirksmeisterschaft des Bezirksverbandes Bergheim-Nord ausgerichtet.

Vom 20. bis 22. Juni ist Giesendorf Ziel der Schüler- und Jungschützen des Bezirksverbandes, die hier ihr 3. Zeltlager veranstalten.

Während der Feldmesse zum 150 Jhährigen bestehns wurde unsere neue Fahne die von der Firma Kössinger hergestellt wurde durch Präses Pfarrer Rainer Kalina und Bezirkspräses Harald Fischer geweiht.

Es hatte zwar bis zum Jahr 2000 gedauert, bis wir den ersten Bezirkskönig aus unserer Bruderschaft stellen konnten, aber danach hatten wir die Bezirkskönigswürde "gepachtet" 2000 Wilfried Wendland, 2009 Rita Heikamp, 2010 Brigitte Mann, 2012 Hermann-Josef Frühbrodt, 2014 Wilfried Dreier, d. h. in 15 Jahren 5 Bezirkskönige.